Das Wort Nachhaltigkeit verbinden viele von uns oft mit Umweltschutz, Klimaschutz, Ressourcenwirtschaft. Für eine genaue Definition habe ich mal Wikipedia bemüht und folgendes zu Nachhaltigkeit gefunden:

• forstwirtschaftliches Prinzip, nach dem nicht mehr Holz gefällt werden darf, als jeweils nachwachsen kann (hier am Beispiel der Forstwirtschaft, aber es lässt sich auf alle Bereiche übertragen)
• längere Zeit anhaltende Wirkung

Es geht also nicht nur um den verantwortungsvollen Umgang mit einer begrenzten Ressource, sondern auch um eine anhaltende Wirkung. Doch was hat das jetzt alles mit Design zu tun?

 

Verantwortungsvoll handeln

Zugegeben, dieser erste Punkt hat nicht direkt was mit Design zu tun, sondern eher mit dem Verhalten der Menschen, die designen. Momentan verbrauchen wir mehr Ressourcen, als nachwachsen  können. Dass das zu Problemen führt, merken wir schon jetzt. Wenn wir also unsere Erde und die Ressourcen erhalten wollen, müssen wir alle unser Konsumverhalten überdenken. Das gilt für Privatleute ebenso wie für Firmen.

Klar, Änderungen erfolgen nicht von jetzt auf gleich, aber Schritt für Schritt. Und jeder der jetzt meint „Das bringt doch eh nichts“ dem kann ich nur sagen: einfach mal machen! Wenn keiner anfängt, weil von vornherein alles unnütz zu sein scheint, dann ist bald Ragnarök. Und das will niemand.

 

Was kann ich als Firmeninhaber tun?

Ein paar Anregungen:

• Mit Dienstleistern zusammenarbeiten, die Wert auf Nachhaltigkeit legen
• Alternative Materialien nutzen (z.B. Graspapier oder Steinpapier)
• Papierverbrauch senken durch Nutzung von digitalen Lösungen (z. B. Trello / Excel für die Planung statt Notizzettel, Rechnungen per Mail verschicken)
• Zu einem Hoster wechseln, der seinen Strom z. B. aus Solarstrom bezieht
• Wenn es die Entfernung zulässt statt mit dem Firmenauto einfach mal aufs Rad steigen oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren
• Snacks und Getränke für Kundenbesuch in einer möglichst verpackungsarmen Variante wählen
• Mehrfachsteckdosen mit An-/Ausschalter nutzen, um die Geräte nicht im StandBy Modus laufen zu lassen

Das sind nur ein paar Beispiele und euch fallen sicher noch einige mehr ein. Wer auch immer gute Tipps und Infos auf Instagram zum Thema Nachhaltigkeit hat ist Maria von businesszeug: https://www.instagram.com/businesszeug/

Wenn es geht arbeite ich bereits mit Dienstleistern zusammen, die nachhaltig und ökologisch sinnvoll agieren, zum Beispiel Druckereien, die klimaneutral drucken oder Druckfarbe ohne Kobalt nutzen. Ich versuche meine Kunden zu ermuntern auch mal einen Blick auf andere Materialien zu werfen und sich im Fall der Fälle für die umweltfreundlichere Variante zu entscheiden. Oft schaffe ich es dadurch, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei ihnen anzuregen. Vieles ist auch einfach Unsicherheit und die möchte ich ihnen gerne nehmen.

Wenn wir also nachhaltig mit unseren Ressourcen umgehen, einen Kreislauf aufbauen, der nicht nur nimmt sondern auch zurückgibt haben wir viel geschafft.

Es geht nicht darum dass ihr jetzt sofort eure ganze Firma und die Prozesse umkrempelt, aber fangt doch einfach mit Kleinigkeiten an. Und nächsten Monat geht ihr einen Schritt weiter, dann noch einen. Und schon habt ihr ein gutes Stück Strecke auf dem Nachhaltigkeitsweg zurückgelegt.

 

Nachhaltig wirken

Wie ihr eingangs gelesen habt, hat Nachhaltigkeit aber auch noch eine andere Bedeutung: eine längere Zeit anhaltende Wirkung. Ein Beispiel: Kohlenhydrate liefern dem Körper nachhaltige Energie, weil sie langsamer vom Körper verwertet werden. Zucker dagegen wirkt nicht nachhaltig sondern verpufft in kürzester Zeit, weil er schneller verwertet wird. In Grafikersprech könnte man sagen, Zucker ist die Schweinebauchanzeige in der Tageszeitung – du liest sie Dir durch, aber 5 Minuten später hast Du sie auch schon wieder vergessen, weil sie dich null beeindruckt hat.

Nachhaltiges Design ist also Design, an das sich Menschen erinnern, selbst wenn sie es nicht direkt vor Augen haben. Ob das jetzt eine besonders eindrucksvolle Skulptur in einer Ausstellung ist, die durch ihre Art und Weise, ihre Bedeutung die Menschen beeindruckt oder die clevere Werbung, die durch ihren frechen Slogan die Leute zum Schmunzeln bringt: beide wirken unterschiedlich auf die Betrachter ein aber an beides wird er oder sie sich noch länger erinnern.

Nachhaltige Werbung hat also den Vorteil, dass man als Werbetreibender nicht Unmengen von Geld ausgeben und Ressourcen verbrauchen muss, um in den Köpfen der Leute zu bleiben. Und wenn sich die Leute an das Unternehmen erinnern ist die Chance hoch, dass sie kommen und kaufen und im besten Fall noch anderen davon erzählen („Hey, kennst Du schon den geilen Werbespot von Firma xy?“)

 

Merkmale nachhaltiger Werbung

Was nachhaltige Werbung ausmacht ist natürlich stark vom Medium abhängig, in dem es präsentiert wird. Für nachhaltige Printwerbung z. B. spielt das Material eine wichtige Rolle (hierzu hatte ich vor Kurzem auch mal einen Artikel über eine Studie zu Papier und seiner Wirkung verfasst), für Onlinewerbung ist das irrelevant. Eine gute und durchdachte Gestaltung ist natürlich auch immer ein Faktor aber ich denke, eine nachhaltige Wirkung lässt sich vor allem durch eins erreichen: durch den Ton der Werbung, die Botschaft. Wenn ich meine Botschaft so rüberbringe, dass sie die Leute emotional berührt indem sie sie z. B. zum Lachen bringt, dann ist das die halbe Miete.

Die Ansprache Deiner Zielgruppe ist wichtig, worauf sie reagiert. Junge Menschen, die wenig Geld haben reagieren auf eine andere Ansprache, als ältere mit viel Geld. Wenn sich die Leute mit der Situation in der gezeigten Werbung identifizieren können, werden sie sich eher daran erinnern.

Grundsätzlich kann man sagen, dass alles, was Emotionen hervorruft (ob lustig oder traurig) oder zum Nachdenken anregt, länger im Gedächtnis bleibt. Kommen dann noch gute Gestaltung und gutes Material (wo es eine Rolle spielt) dazu, hat man ein wunderbares Stück nachhaltiger Werbung erschaffen 😊

 

Nachhaltige Dienstleister

Wenn ihr beim Thema Nachhaltigkeit nun auch Nägel mit Köpfen machen wollt: es gibt oben im Menü eine Seite, die „Grüne Liste“.  Dort habe ich eine Liste mit Dienstleistern rund um die Kreativbranche zusammengestellt, die auf die ein oder andere Art auf nachhaltige Ressourcenwirtschaft, Klima- und Umweltschutz achten. Manche haben ihre Prozesse darauf abgestimmt, andere haben spezielles Material im Programm. Ich habe nicht mit allen Dienstleistern von der Liste zusammengearbeitet, habe also nicht zu jedem Erfahrungswerte sondern kann nur anhand der Infos aus dem Netz urteilen. Wenn ihr genaue Fragen habt, wendet ihr euch am Besten an die Unternehmen selbst.

Wenn ihr selber noch Dienstleister kennt, die in die Liste passen könnten, dann schreibt mir gerne eine Nachricht.

Für nachhaltiges Design bin ich natürlich gerne für euch da 😊