Wenn du in den sozialen Medien aktiv bist, kann es leicht passieren, dass du in die Vergleichs-Falle tappst. Du scrollst durch die Profile anderer, irgendwann hast du einen Knoten im Magen und denkst dir: „Wie macht sie das nur? Wieso ist sie erfolgreicher als ich? Sie ist schon viel weiter als ich.“ Ich glaube, jeder kennt diese Gedanken: Das Gefühl, andere sind schon viel weiter und verdienen mehr Geld, mehr Anerkennung während man selbst gefühlt auf der Stelle tritt. Das kann echt ein Motivationskiller sein und die Freude am eigenen Business in den Keller ziehen. Mach dir als Erstes klar: die meisten Menschen posten ihre Erfolge, die guten Seiten ihres (Business)lebens in den sozialen Medien. Die weniger guten Dinge zeigt man halt nicht gerne, obwohl jedem klar ist, dass das Leben nicht immer nur blingbling ist.
Ich dir gerne einmal eine andere Herangehensweise näher bringen, wie du es schaffen kannst, deine Denkweise zu ändern und dich über die eigenen, aber auch die Erfolge anderer zu freuen.
Wieso vergleichen wir uns eigentlich?
Klar, Neugier ist ein Faktor, man späht einfach mal, wie es andere machen, völlig ok. Ein wesentlicher Punkt kann aber auch Unsicherheit sein. Betrachten wir das ganze mal aus der Markenperspektive, denn darum geht’s hier bei mir: wenn bezüglich deiner eigenen Marke, deiner Positionierung bei dir nicht Klarheit herrscht, lässt du dich leichter verunsichern und vergleichst dich eher mit anderen.
Du weißt nicht so genau, wie du deine Zielgruppe ansprechen sollst? „Ach, da könnte ich mal bei xy gucken, wie die das macht“. Du überlegst jedes mal neu, wie du die Grafiken für Social Media gestalten sollst, weil du nichts genaues definiert hast? „Hm, xy hatte doch vor Kurzem mal so einen tollen Beitrag, da könnte ich mal gucken“.
Wenn du selber nicht weißt, wo du stehst, hast du keinen Rahmen für die Orientierung, was zu diesen Vergleichen führt. Du hast Angst, etwas falsch zu machen, weil du nicht weißt, was das Richtige für dich ist. Unbewusst wirst du damit vielleicht auch zur Copycat, was großer Mist ist, denn dann machst du es ja wie andere und das Ziel ist doch, dich von anderen zu differenzieren. Nur so finden DEINE Kunden zu dir und kaufen.
Also, sich Inspiration zu holen ist ok, aber bevor du dich fragst, wie es andere machen und dann einfach kopierst schau als erstes immer auf dich: wie würdest DU es machen? Was ist für DICH das Richtige? Was bringt dich DEINEN Zielen näher?
Unsere drei Selbstbilder
Jeder von uns hat drei Selbstbilder, mit denen wir uns identifizieren:
- Unser tatsächliches Selbst (wo wir jetzt sind)
- Unser ideales Selbst (wo wir sein wollen)
- Unser „da sollte ich sein“-Selbst (wo wir denken, dass wir sein sollten)
Das Streben nach dem eigenen Ideal kann motivierend sein, aber durch soziale Medien und die damit einhergehenden Vergleiche entsteht schnell eine unrealistische Erwartungshaltung an das eigene, ideale Selbst, was zu einem verzerrten „da sollte ich sein“-Selbst führt. Da du dieser Erwartungshaltung vermutlich niemals gerecht wirst, bist du ständig unzufrieden. Das Ziel ist also, wirklich zufrieden mit deinem tatsächlichen Selbst zu werden, denn so bist du gewappnet gegen Vergleiche.
Eine andere Herangehensweise
Kenne deine Einzigartigkeit
Deine größte Stärke bist du selbst, denn niemand ist wie du, redet wie du, löst Probleme wie du. Das ist auch ein wichtiger Aspekt während der Entwicklung deiner Marke: Finde dein Unterscheidungsmerkmal, was du anders machst. Es gibt immer Leute, die das Gleiche machen wie du, aber niemand von denen tut es wie DU! Du hast Fähigkeiten, Perspektiven und Erfahrungen, die die anderen nicht haben. Jedes Mal, wenn ich mich mit einem anderen Kreativen aus meiner Nische vergleiche, erinnere ich mich daran, dass ich für meine Kunden auf eine ganz andere Weise da bin und ihnen anders helfe, als es die andere Person macht. Ich habe einen anderen Weg hinter mir, habe andere Werte, von denen sich andere Menschen angezogen fühlen. Ein Satz, den ich neulich mal gelesen und für gut befunden habe, ist folgender: „Ich bin großartig und andere sind es auch.“
Schreibe doch einmal auf, was dich von anderen unterscheidet:
- Was ist deine Geniezone? (Geniezone bedeutet: Worin bist du richtig gut und machst es auch gerne?)
- Was an deiner Persönlichkeit macht dich anders?
- Welche Erfahrungen hast du, die dich von anderen unterscheiden? Was ist deine Geschichte? Wenn du verstehst, was dich anders macht, vergleichst du dich auch nicht mehr oder nicht mehr so oft mit anderen, denn ein ernst zu nehmender Vergleich von zwei unterschiedlichen Dingen ist wenig zielführend (Äpfel und Birnen, du verstehst).
Behalte deine Vision immer im Blick
Sich Ziele zu stecken, eine Vision vor Augen zu haben, auf die du hinarbeiten kannst, ist unglaublich wichtig. Ziele und Visionen helfen dir dabei, Entscheidungen im Sinne deines Vorankommens zu treffen und dir eine Orientierung zu bieten. Sie zeigen dir, wo es langgeht.
Sie helfen dir aber auch dabei, dich nicht ablenken zu lassen durch Vergleiche mit anderen, denn was zählt, ist deine Vision. Darauf arbeitest du hin und es ist nebensächlich, welchen Weg du dahin verfolgst. Solange du dich darauf konzentrierst, musst du dich mit niemandem vergleichen.
Vergleiche deinen Anfang nicht mit jemandes Mitte
Wenn du gerade startest, ist es logisch, dass andere, die schon länger dabei sind, erfolgreicher sind oder mehr Geld verdienen. Schließlich haben sie mehr Erfahrung und die Anfangsphase liegt hinter ihnen. Du solltest deine Situation also nicht mit jemandem vergleichen, der einfach schon viel weiter ist als du. Das macht keinen Sinn. Du weißt gar nichts über den Weg, den die Person bis dahin gegangen ist, oder auch die Situation, in der sie jetzt ist. Vielleicht hat sie ein Team, das sie unterstützt? Vielleicht hatte sie am Anfang mehr Startkapital? Welche Hilfe hat die Person bekommen? Vergiss nicht, du kennst die Realitäten anderer Menschen nicht, sondern nur deine eigene.
Auf den sozialen Medien sieht man nur einen Ausschnitt, und die meisten zeigen dort nur die guten Dinge. Jeder von uns macht auf seinem Weg Fehler, wir zeigen sie nur nicht so gerne Oft haben andere einfach einen Zeit- und Erfahrungsvorsprung. Auch erfolgreiche Unternehmer haben Steine auf dem Weg, sie sind allerdings schon darüber geklettert.
„Vergleiche dein Leben nicht mit dem anderer. Es gibt keinen Vergleich zwischen Sonne und Mond. Sie scheinen, wenn es ihre Zeit ist.“
Sei dankbar für das, was du schon erreicht hast
Schreibe auf, wofür du heute dankbar bist. Ich persönlich bin jetzt auch kein Typ für Dankbarkeitstagebücher, aber so eine Bestandsaufnahme kann sehr erhellend sein. Egal was es ist, jede Kleinigkeit zählt. Was du bis heute erreicht hast, was du weißt, welche Erfolge du hattest. Wenn du das aufschreibst, wird dir sicher auffallen, dass es eine ganze Menge ist, worauf du stolz sein kannst. Das hilft dir, ein realistisches Bild von dir und deiner Situation zu bekommen und dich im Vergleich mit anderen an der richtigen Stelle einzuordnen.
Freue dich für andere
Das Berufsleben ist voller Höhen und Tiefen, und wenn es heute jemand aus deiner Bubble ist, der scheint und Erfolge feiert, kommt irgendwann auch einmal der Zeitpunkt, an dem du einen guten Lauf hast. Freue dich für andere, für ihre Erfolge und freue dich auf deinen eigenen Glanzmoment. Der Erfolg anderer bedeutet nicht das Fehlen deines eigenen. Lass dich von den Erfolgen anderer inspirieren und motivieren, denn wenn andere das können, kannst du das auch.
Du bist dein bester Maßstab
Du bist heute nicht mehr der Mensch, der du noch gestern warst, vor einem Monat, vor einem Jahr. Schaue einmal zurück: Was hast du in der Zeit alles gelernt? Was erreicht? Welche Hürden überwunden und tolle Projekte realisiert? Du bist viel erfahrener und vermutlich auch selbstsicherer als früher. Wenn du also wieder Gefahr läufst, dich mit anderen zu vergleichen, wirf einen Blick auf dich selbst.
Mir ist klar, dass man den Drang, sich zu vergleichen, nicht hundertprozentig ablegen kann. Das ist okay und wenn man es nicht übertreibt, kann so ein Vergleich ja manchmal auch helfen, über sich hinauszuwachsen. Wenn du dich aber in Zukunft mal wieder dabei ertappst, wie du durch Instagram scrollst und negative Vergleichsgedanken deine Stimmung killen, dann denk an diesen Artikel, leg das Handy eine Weile zur Seite und mach dir klar, wie weit du schon gekommen bist und zeig das auch einfach mal – für einen anderen Menschen da draußen bist DU vielleicht die Inspiration.
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