„Am Anfang brauchst du unbedingt ein Logo!“: Mythen aus dem Markenuniversum

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Am Anfang jeder Businessidee oder Selbstständigkeit ist erstmal ganz viel Kribbeln und Enthusiasmus vorhanden, allerdings oft wenig Budget für diverse Investitionen und Anschaffungen. Man muss gucken, wo das Geld sinnvoll angelegt ist und ein Logo steht dabei nicht unbedingt an erster Stelle. Ganz im Ernst: ein Logo ist auch nicht unbedingt notwendig am Anfang und es ist auch völlig ok, wenn du das Thema Logo erst einmal nach hinten schiebst oder es „nur“ ein Schriftzug ist. Aus meiner Sicht viel wichtiger (und für ein späteres, durchdachtes und passendes Markendesign unerlässlich) sind ein paar andere Dinge, auf die ich in diesem Artikel einmal eingehen möchte.

Warum zum Teufel mache ich das eigentlich?

Nennt sich auch dein Warum: wieso tust du, was du tust? Was hat dich zu dem Punkt gebracht, wo due heute stehst?  Und nein, Geld verdienen ist zwar valide, aber nicht der Grund, den ich hier meine. Es geht um deine ureigene Motivation. Warum hast du dein Business in deiner Nische gegründet? Welche Beweggründe gab und gibt es? Was macht dir Freude daran? Wieso stehst du dafür morgens auf? Das ist deine Story! Rede darüber, erzähle den Leuten, was dazu geführt hat, dass du heute an dem Punkt stehst, wo du gerade bist. Fang nicht erst mit deiner Selbstständigkeit an sondern gehe zurück bis in deine Kindheit und schaue, was du da schon an Fähigkeiten, Eigenschaften, Interessen hattest, die dich bis heute begleiten und dir in deinem Business eine Hilfe sind. Gab es schwierige Situationen oder gar Schicksalsschläge, die dir etwas mitgegeben haben? Oder andere, bedeutende Ereignisse?

Wohin will ich?

Ziele, so wichtig! Schreibe dir deine Ziele auf, wo du mit deinem Business hin willst. Willst du DIE Expertin in deiner Nische werden? Willst du als Rednerin eingeladen werden? Willst du in den nächsten Jahren expandieren und Leute einstellen? Haus am See? Weltherrschaft? Egal, was es ist, schreib es auf. Du kannst es dir aufteilen in kurzfristige, kleinere Ziele, und in große, die später kommen. So bist du nicht überwältigt, weil du nur die ganz großen Ziele festgelegt hast. Hauptsache, du hast einen Nordstern, einen Fixpunkt, an dem du dich orientieren kannst. Ohne Ziele gibt es keinen Weg und du läufst im Kreis oder verirrst dich irgendwohin, wo du eigentlich gar nicht hin wolltest („Wo zum Teufel bin ich hier?!).

Was ist mir wichtig?

Finde für dich und dein Business ein paar starke und aussagekräftige Werte, die du festlegst und notierst. Sie bieten dir einen Rahmen, einen Kompass, mit dessen Hilfe du dich orientierst und deinem Weg zu deinen Zielen folgst. Sie helfen dir, Entscheidungen zu treffen, die im Einklang mit deinen Überzeugungen, dem, was dir wichtig ist zu treffen und so konsistent zu agieren und zu kommunizieren. Was ist im Einklang mit deinen Werten, was nicht? Wenn du diese Werte präsent hast, schaffst du es, Entscheidungen und Maßnahmen im Sinne deiner Marke zu bewerten, auszuwählen und glaubwürdig zu kommunizieren. Aber: Werte sind nicht in Stein gemeißelt und oft verändern sie sich im Laufe der Zeit. Also keine Panik.

Wem will ich helfen?

Die große Frage nach der Zielgruppe 😊 Schon klar, am Anfang hast du noch keine Kunden und kannst somit keine Rückschlüsse ziehen, mit wem du eigentlich in Zukunft zusammenarbeiten möchtest. Völlig normal. Dann fang doch einfach erst mal damit an, dir deinen Wunschkunden vorzustellen. Du wirst schließlich wissen, mit welcher Art Mensch du am liebsten zusammenarbeiten würdest, oder? Sei ausführlich, schreib alles auf – und geh in die Tiefe. Zielgruppe „Alle“ ist keine Zielgruppe. Neben den offensichtlichen Dingen wie Alter, Geschlecht, Beruf, Familienstand gibt es noch viele Aspekte mehr die dir helfen, ein genaues Bild von deinem Wunschkunden zu bekommen. Was für Filme guckt er/sie? Lieblingsbücher? Wie startet die Person den Tag? Kaffee oder Tee? Auch wenn dir manches banal und völlig unwichtig vorkommt: es geht darum, dass du in der Lage bist, dich in deinen Wunschkunden hinein zu versetzen, ihn zu verstehen, denn für später ist es unglaublich wichtig, dass Wunschkunden in freier Wildbahn Vertrauen zu dir aufbauen, sonst kaufen sie nichts. Wie schafft man es am besten, Vertrauen zu anderen aufzubauen? Indem man auf sie eingeht, auf ihre Bedürfnisse, ihre Bedenken und ihnen zeigt, dass man sie ernst nimmt – dafür musst du sie aber kennen.

Wie löse ich die Probleme meiner Zielgruppe?

Wenn du nicht klipp und klar kommunizierst, was du tust, welches Problem deiner Kunden du wie löst, kannst du dir den Mund fusselig reden, es wird niemand zu dir kommen. Sage was dein Angebot ist, welches Problem du löst und wie du es löst. Beschreibe die Veränderung! Menschen wollen wissen, was für sie dabei rausspringt. Zeige ihnen, wie viel besser es ihnen geht, was sich für sie verändert, wenn sie mit dir zusammenarbeiten. Kunden interessiert es nicht, was für eine krasse Methode (als Beispiel) du am Start hast (zumindest nicht hauptsächlich), sondern was ihnen diese Methode bringt. Sag ihnen, was du anders machst, warum gerade DU diejenige bist, mit der sie zusammenarbeiten sollten.

Kurz zusammengefasst

Kläre für dich am Anfang folgende Punkte:

  • Warum tust du, was du tust? Was ist deine Motivation?
  • Wohin will ich? Was sind meine Ziele?
  • Was ist mir wichtig? Welchen Werten und Überzeugungen folge ich?
  • Wem will ich helfen? Wer ist meine Zielgruppe
  • Was ist mein Angebot? Welche Probleme löse ich wie für meine Kunden?

Wenn du diese Dinge für dich definierst, hast du auf jeden Fall eine gute Basis, von der aus du weitermachen kannst.

Wenn du später die Möglichkeit hast und in eine Markenentwicklung nebst Design investieren möchtest, macht es auf jeden Fall Sinn, die oben genannten Punkte nochmal für dich durchzugehen (oder mit dem Brand Designer deiner Wahl) und zu gucken, ob sich etwas verändert hat. Dein Business, verändert sich, genau wie du und vielleicht hattest du am Anfang zum Beispiel andere Ziele, als aktuell oder eine andere Zielgruppe. Es macht auf jeden Fall Sinn, diese Basics immer mal wieder zu checken und zu schauen, ob das alles noch stimmig für dich und deine Marke ist.

Behalte immer im Hinterkopf: ein Logo ist immer nur ein kleiner Baustein von deinem Markenhaus. Ein Logo für sich genommen wird dir nicht auf magische Weise mehr Kunden bringen oder dich zur Expertin machen. Der eigentliche Zauber findet vor dem Design des Logos statt, durch das Finden von Antworten auf die oben genannten Fragen (und mehr). Die Antworten helfen nicht nur dem Designer zu verstehen, wer du bist und was du machst sondern sie helfen auch dir, Klarheit oder vielleicht sogar ganz neue Erkenntnisse zu erlangen.

Ohne diese Antworten kannst du dir das Geld für ein Logo sparen.

Wenn Marke gerade ein Thema für dich ist und du keine Angst vor vielen Fragen hast, dann lass uns schnacken 😊

Hinweis: Das Artikelbild wurde mittels der KI Mindjourney erstellt und mit Photoshop überarbeitet.

 

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