Sinn und Zweck einer gut aufgebauten Marke und der damit verbundenen Positionierung ist unter anderem, dich von anderen abzuheben und dich in die Köpfe deiner Zielgruppe zu bringen (möglichst so, dass sie dich nicht mehr vergessen). Dafür hast du mehrere Werkzeuge in einem umfangreichen Markenwerkzeugkasten zur Auswahl, unter anderem auch deine Markenstimme. Doch was ist eine Markenstimme überhaupt? Im Wesentlichen ist deine Stimme deine Persönlichkeit, deine Art und Weise dich zu präsentieren.
Der Unterschied zwischen Stimme und Ton
Jeder Mensch hat eine einzigartige Stimme die bestimmt, wie wir uns anhören. Deine Stimme ist immer wieder erkennbar. Der Ton deiner Stimme allerdings wird beeinflusst von deinen Emotionen und dem Umfeld, in dem du kommunizierst. Im Freundeskreis kommunizierst du vermutlich locker und fröhlich, wenn du mit Kunden sprichst bist du vermutlich etwas förmlicher und distanzierter.
Für deine Markenstimme bedeutet das: der zu Grunde liegende Charakter bleibt immer gleich, aber dein Umfeld, die Situation und deine Emotionen bestimmen, wie du diesen Charakter zum Ausdruck bringst.
Brauche ich überhaupt eine Markenstimme?
Wie für alle Maßnahmen gilt auch für deine Stimme: es ist ein Teil eines größeren Ganzen. Wenn du jetzt sagst „Ok, ich find das nicht so wichtig, vielleicht später mal“, dann kann das vorerst funktionieren – leichter wird es ohne aber nicht.
Ohne Markenstimme besteht die Gefahr, dass du nicht konsistent kommunizierst, was deine Kunden verwirren kann. Eine gleichbleibende Kommunikation führt dazu, dass deine Zielgruppe dir vertraut und genau das ist es, was du willst: ihr Vertrauen.
Was eine Markenstimme leisten kann
Sie ist ein Unterscheidungsmerkmal
Deine Persönlichkeit und Stimme sind einzigartig und genau das möchtest du zeigen, damit Leute sich an dich erinnern. Neben einigen anderen Dingen in deinem Markenuniversum ist auch deine Markenstimme ein Teil deines Werkzeugkastens, mit Hilfe dessen du dich unverwechselbar machen kannst. Vielleicht nutzt du häufiger bestimmte Worte oder Redewendungen, anhand dessen dich die Leute erkennen? Eine ganz bestimmte Ausdrucksweise? All das hilft dir, auch in deiner Kommunikation ein Alleinstellungsmerkmal zu haben.
Sie hilft dir beim Vertrauensaufbau
Das Vertrauen deiner Zielgruppe zu gewinne ist sehr wichtig, aber auch nicht immer einfach. Damit jemand bei dir kauft, muss er dich kennen, mögen und dir vertrauen – und genau das kannst du erreichen, wenn du immer auf die gleiche Art und Weise mit deinen Leuten sprichst. Sie gewöhnen sich an dich, lernen dich kennen und können dich anhand deiner Markenstimme einordnen.
Sie macht dich merkbar
Wenn du konsequent bist in deiner Kommunikation, oft die gleichen Worte nutzt, die gleiche Ausdrucksweise wird das deiner Zielgruppe früher oder später im Gedächtnis bleiben. Dann erkennen sie schon anhand deiner Texte, dass du dahinter steckst.
Du kannst mit ihr beeinflussen, wie Menschen deine Marke wahrnehmen
Ein schöner Satz lautet „Marke ist das, was die die Leute über dich sagen, wenn du nicht im Raum bist“ (so oder ähnlich). Bedeutet für dich: du möchtest beeinflussen, was deine Zielgruppe über dich denkt. Deine Markenstimme kann helfen, diese Wahrnehmung zu gestalten, wenn du transparent und glaubwürdig mit deiner Zielgruppe sprichst. So können sie sich eine Meinung zu deiner Marke bilden.
Sie bietet anderen eine Orientierung
Wenn du nicht alleine in deinem Unternehmen arbeitest sondern Angestellte hast, die mit der Kommunikation, Social Media etc. betraut sind erleichterst du ihnen die Arbeit, wenn es klare Vorgaben bezüglich der Markenstimme gibt. So können sich auch Neuzugänge schneller einfinden und du musst nicht jedes mal erklären, wie deine Marke kommuniziert.
Bestandteile deiner Markenstimme
Eine allgemeine Beschreibung: 1 bis 2 Sätze mit einer allgemeinen Beschreibung zu der Persönlichkeit deiner Marke. Kommuniziert sie eher förmlich oder locker? Akademisch oder umgangssprachlich? Etc.
Ein Charakter: Verpasse deiner Stimme einen Charakter, eine Persönlichkeit. Zum Beispiel: der naturliebende Entdecker, die anpackende Fürsorgerin.
Darlings: Eine Sammlung von Wörtern, die du gerne und häufig nutzt und die automatisch nach dir klingen.
Die schwarze Liste: Eine Liste mit Worten, die deine Marke niemals nutzen wird, weil sie einfach überhaupt nicht passen, dich nicht repräsentieren oder deinen Werten widersprechen.
Wortbank: Eine Liste mit Wörtern, die zu deiner Marke passen, sie repräsentieren und die du themenbezogen einsetzen kannst.
Richtlinien: Regeln, wie deine Inhalte geschrieben werden, grammatikalische Richtlinien, Formalität, wie mit besonderen Fällen umgegangen wird (Zitate z.B.) etc.
Deine Markenstimme nutzen
Eine definierte Markenstimme zu haben ist gut, aber natürlich muss das, was du ausgearbeitet hast, jetzt auch zum Einsatz kommen.
Wenn du deine Marke insgesamt überarbeitest oder neue Produkte, Dienstleistungen entwickelst, habe immer deine Markenstimme vor Augen uns schaue ob das, was du erstellst, im Sinne dieser Vorgaben ist.
Wenn du mal nicht weiterkommst kann ein Blick in deine Wortbank helfen oder du liest dir noch einmal die Charakterbeschreibung deiner Stimme durch. So bekommst du neue Ideen und findest wieder zurück auf den Weg.
Solltest du deine Marke ganz oder teilweise überarbeiten / verändern, dann solltest du auch immer schauen, ob deine Markenstimme noch dazu passt oder ob auch hier eine Überarbeitung notwendig ist, damit alles wieder eine Einheit bildet.
Alles an deiner Marke kommuniziert
Auch wenn es in diesem Artikel speziell um die Stimme deiner Marke geht: im Grunde kommuniziert jeder Bestandteil deiner Marke. Das Logo, deine Farben, Schriften, die Bildsprache, Mitarbeiterkleidung … all das vermittelt ein Bild von dir und deiner Marke nach Außen, dafür braucht es nicht einmal Sprache oder Text. Deswegen ist es auch so wichtig dass du immer checkst, ob alle Bestandteile das Gleiche kommunizieren.
Es erfordert anfangs etwas Arbeit, aber ein Gerüst als Orientierung stellt sicher, dass du (und evtl. Mitarbeiter) auf Spur bleiben. Wenn nämlich ein Part deiner Marke Exklusivität kommuniziert und der andere eher Ramschniveau (mal überspitzt ausgedrückt), wissen auch deine Kunden nicht wirklich, woran sie sind – und verwirrte Kunden kaufen nicht.
Die Ausarbeitung deiner Markenstimme sollte also immer (wenn möglich) Bestandteil deiner Marke sein.
Das Artikelbild wurde mit der KI Midjourney erstellt und mit Photoshop überarbeitet.
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